Eine kurze Betrachtung über den Stellenwert von Theorien und Methoden in der Designausbildung
Nach langer Inkubationszeit ...
Theorien und Methoden des Planens und Entwerfens. Seit Jahren eines der nachhaltigsten Seminare, welches an der Universität Kassel für die Studierenden
des Studiengangs Produktdesign angeboten wird. Erscheinen die dort vermittelten Inhalte manch einem Drittsemestler noch recht abstrakt – gemessen an der
Handfestigkeit der Entwurfsmodelle, die zu gleicher Zeit in den Werkstätten auf ihre Fertigstellung warten – so ist dem engagierten Studenten eine
Reihe von imposanten Aha–Momenten vorprogrammiert.
Im Idealfall steigt die Komplexität der Entwurfsprojekte mit wachsender Semesterhöhe, sei es dass die Sachverhalte komplexer werden, die gesellschaftliche
Relevanz der Themen steigt, höhere Ansprüche an die Ausformulierung des eigenen Standpunktes gestellt werden oder vieles mehr. Und irgendwann knirscht es.
Zunächst leise, der Einstieg in das Projekt fällt schwer, der Arbeitsfluss lässt auf sich warten und das amorphe Gefühl eines möglichen
Scheiterns stellt sich ein. Das Knirschen wird lauter, man zweifelt vielleicht an der eigenen Person. Wurde man von seinen Fähigkeiten im Stich gelassen?
Dies ist der Punkt, an dem Theorien und Methoden ihre praktische Anwendung finden. Sie ermöglichen dem Designer gleichsam einen Schritt von dem Entwurfsprozess
zurückzutreten und neue Perspektiven einzunehmen, und zwar sowohl hinsichtlich der Bewertung der Ausgangslage als auch hinsichtlich dem
Einschlagen möglicher Lösungswege.
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Lesen Sie weiter unter: raap_inkub.pdf (100 KB)Hrsg.: Heike Raap und Philip Zerweck, Books on Demand GmbH, Norderstedt 2004
ISBN 3-8334-2128-2